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Unsichtbares Leiden (geht vorbei)

Einsamkeit kommt und geht. An manchen Tagen könnte ich die ganze Welt umarmen. Und dann gibt es Tage, an denen ich einfach nur dieses schmerzende Gefühl loswerden möchte. Ein Gespräch, Lesen oder ein Spaziergang in der Natur können das Bedürfnis nach echtem Körperkontakt wie einer Umarmung nicht ersetzen. Das ist nur ein Ausgleich.


Niemand kann die Einsamkeit in meinem Gesicht sehen. Ich lächle die meiste Zeit, ich bin sehr gesellig und gesprächig. Woran erkennt man Einsamkeit, frage ich mich. Man kann sie in den Augen sehen – eine Art Sehnsucht nach Begegnung und Verbindung.


Wenn man nach den Ursachen sucht, könnte man meinen, dass Einsamkeit eine Krankheit ist, die man heilen muss. Doch sie ist so vielschichtig wie das objektive Alleinsein. Wer Momente des Alleinseins verbringt, kann mehr über sich selbst erfahren und so Raum für die bunte «Welt der Gefühle» schaffen. Einsamkeit und Alleinsein vermischen sich oft und lösen sich gegenseitig auf.


Emotionaler Schmerz zeigt uns, dass unser Bedürfnis nach Bindung nicht befriedigt wird. Die Einsamkeit verschwindet nie ganz, sie ist vielmehr ein Teil des Lebens. Deshalb möchte ich mein Herz für Begegnungen offen halten. Denn jede Begegnung hat das Potenzial für eine tiefe Verbindung.


Naima ist Gründerin von Soli Bern – ein Projekt, das sich für die Enttabuisierung von Einsamkeit unter jungen Menschen in der Schweiz einsetzt. Soli Bern will niederschwellige, soziale Begegnungsorte für von Einsamkeit Betroffene schaffen. Zu den Dienstleistungen gehören Austausch, Vernetzung und Durchführung von Veranstaltungen zum Thema Einsamkeit. Mittels Öffentlichkeitsarbeit möchte Soli Bern die Gesellschaft für das Thema Einsamkeit sensibilisieren.


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